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Fachkräftemangel im deutschen Gesundheitswesen: Strategien zwischen Personalpolitik und technischer Innovation

In Ergänzung zu meinem Artikel von letzter Woche zum Thema Fachkräftemangel bei KMU‘s, möchte ich heute gezielt auf den Fachkräftemangel im Health Care Umfeld eingehen, der sich in Deutschland leider zu einer systemischen Krise ausgeweitet hat.
Ein Beitrag von Marloes Brilman

Die Knappheit an qualifiziertem Personal betrifft nicht nur die Kernbereiche in Pflege und Medizin, sondern legt auch die notwendigen Fortschritte in der Digitalisierung des Sektors lahm. Um die Zukunftsfähigkeit der Gesundheitsversorgung zu gewährleisten und auch die Gesamtkosten nicht explodieren zu lassen, ist meiner Meinung nach ein umfassendes strategisches Vorgehen erforderlich, das traditionelle Anreize mit fortschrittlichen, technologischen Lösungen kombiniert.

Die doppelte Belastung: Personalkrise und IT-Druck

Der Mangel an qualifiziertem Personal führt zu massiver Überlastung des Stammpersonals, was wiederum Fluktuation und Frühverrentung begünstigt. Diese Situation wird zusätzlich verschärft durch den gleichzeitigen Digitalisierungszwang, insbesondere durch Initiativen wie das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG). Dieser Druck ist im Bereich der Krankenhaus-IT besonders spürbar. In einem Interview mit Andreas Lockau auf Heise wird klar, wie die IT-Abteilungen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen unter massivem Stress stehen, da sie gleichzeitig den reibungslosen Betrieb der kritischen Infrastruktur sicherstellen und oft gleichzeitig hochkomplexe Großprojekte (wie z.B. Cybersicherheitsmaßnahmen oder die Einführung der ePA) umsetzen müssen. Interne IT-Teams sind dazu oft zu klein und können mit den Anforderungen des Marktes (hohe Gehälter in der Industrie) und den regulatorischen Vorgaben kaum Schritt halten. Der Mangel an IT-Fachkräften verlangsamt somit direkt die Entlastung des medizinischen Personals und führt auch mittelfristig zu höheren Kosten bei schlechterer Versorgung der Patienten.

Wo sehe ich hier die Lösungsansätze.

Lösungsansatz 1: Technische Entlastung durch Innovation Der intelligente Einsatz von Technologie ist der wirksamste Hebel, um Routineaufgaben abzubauen und die verfügbare Fachkraftzeit auf die Kernkompetenzen zu lenken.

  • Automatisierung administrativer Prozesse: Durch Robotic Process Automation (RPA) können aufwändige, wiederkehrende Aufgaben wie z.B. die Aufnahme von Patienten, die Terminvergabe und -planung oder auch die Rechnungsprüfung automatisiert werden. Dies würde den administrativen Aufwand für Pflege- und Verwaltungspersonal signifikant verschlanken.
  • KI in Diagnostik und Triage: Der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Bildgebung beschleunigt beispielsweise die Befundung von Röntgen-, CT- oder MRT-Bildern. Auch bei der Triage können KI-gestützte Systeme Ärzte unterstützen, indem sie kritische Fälle schneller identifizieren.
  • Moderne Versorgungskonzepte: Telemedizin-Lösungen wie virtuelle Visiten und Remote Patient Monitoring (RPM) ermöglichen die Fernüberwachung chronisch kranker Patienten. Dies reduziert die Notwendigkeit physischer Präsenz und spart Reise- sowie Organisationszeit.
  • Entlastung der IT-Infrastruktur: Durch die Nutzung sicherer Cloud-Lösungen und Managed Services können Kliniken den Betrieb, die Wartung und das Patch-Management ihrer IT-Infrastruktur an spezialisierte Dienstleister auslagern. Dies entlastet die knappe interne IT von Routineaufgaben und schafft auch die Verfügbarkeit von Trusted Advisor sowie spezialisierten Experten ohne diese selbst einstellen zu müssen.
  • Stärkung der Cybersicherheit: Angesichts der hohen regulatorischen Anforderungen und der Bedrohungslage ist die Auslagerung des 24/7-Monitorings und der Incident Response an Managed Security Service Provider (MSSP) eine effektive Maßnahme, um hochspezialisierte Sicherheitsaufgaben ohne internen Personalaufbau zu gewährleisten.

Lösungsansatz 2: Attraktivität und Personalbindung Parallel zur technologischen Innovation muss natürlich auch die Basis für attraktive Arbeitsplätze geschaffen werden:

  • Bessere Arbeitsbedingungen: Schaffung fairer Personalschlüssel und konsequenter Abbau von Überstunden, um die physische und psychische Belastung zu senken. Dazu gehört die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Work/Live-Balance vor allem durch flexible Arbeitszeitmodelle.
  • Wettbewerbsfähige Vergütung: Die Bezahlung und die gesellschaftliche Wertschätzung der Gesundheitsberufe müssen der hohen Verantwortung angemessen sein.
  • Qualifizierung und Entwicklung: Gezielte Investitionen in die Weiterbildung des Personals, insbesondere auch im Bereich digitaler Kompetenzen, schaffen attraktive Karrierepfade und erhöhen die Loyalität zum Unternehmen.
  • Internationale Rekrutierung: Vereinfachung der Anerkennungsverfahren und gezielte Integrationsprogramme sind essenziell, um Fachkräfte aus dem Ausland schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Entlastung durch technische Partnerschaft sichern

Der interne Aufbau von Personalressourcen zur Bewältigung des digitalen Wandels und der steigenden Anforderungen (z.B. IT-Sicherheit) ist für viele Gesundheitseinrichtungen kaum leistbar. Nutzen Sie deshalb unsere Expertise als spezialisierten IT Service Providers im Gesundheitswesen, um Ihre knappen Fachkräfte gezielt zu entlasten. Wir ermöglichen Ihnen die technische Skalierbarkeit, die Ihre interne IT-Abteilung derzeit nicht bieten kann.

Wir bieten Ihnen die Übernahme von Managed Security Services, Automatisierungslösungen (RPA) zur Reduzierung administrativer Tätigkeiten und gezielte IT-Outsourcing-Module für Wartung und Cloud-Betrieb in eigenen europäischen Data Center.

Kontaktieren Sie uns noch heute und erfahren Sie, wie sie mit technischen Lösungen von Previder Deutschland den Druck von Ihrer Krankenhaus-IT nehmen und Ihr medizinisches Personal entlasten, sodass Sie sich wieder voll auf die Patientenversorgung konzentrieren können.


Thomas Krampe

Director Managed Services